Brief an´s Schicksal
Liebes Schicksal,
du reißt mir den Boden unter den Füßen weg, lässt mich hilflos im emotionalen Wirr-warr zurück, verzweifelt auf der Suche nach einem Weg. Ich gehe und weiß nicht wohin. Ich versuche zu verstehen, aber finde keinen Sinn in dem, was hier passiert. Ich lehne mich auf und breche in mir zusammen, während die Welt über mir zusammen bricht. Mein Urvertrauen ist erschüttert und die Hoffnung erloschen.
Liebes Schicksal,
ich weiß, dass sich mit der Zeit das Geflecht der Emotionen entwirren wird. Ich weiß, dass die Sicht wieder klar wird, auch wenn ich nicht gleich einen Weg erkenne. Ich weiß, dass es weitergeht und ich weiß, dass ich weiter gehen muss, damit sich mein Leben wieder zum Positiven verändern kann. Aber es ist nicht immer einfach, weiter zu machen und den Blick nach vorne zu richten.
Liebes Schicksal,
ich weiß, dass unverhofft oft kommt und dass man lieber nicht zu viel planen sollte, weil das Leben seine eigenen Pläne für jeden von uns bereit hält. Ich weiß, dass du in mein Leben trittst, weil du mir etwas sagen willst. Auch wenn ich deine Sprache nicht verstehe.
Liebes Schicksal,
bitte gib mir die Kraft und die Hoffnung, nicht aufzugeben und daran zu glauben, dass alles seinen Sinn hat. Selbst wenn er sich mir nicht zeigt. Bitte gib mir den Glauben, dass du in meinem Leben auftauchst, weil ich dich brauche. Um zu erkennen, wo ich hingehöre, wo ich nicht hingehöre oder um zu erfahren, dass ich stärker bin, als ich mir je zugetraut habe. Bitte gib mir die Weitsicht, dass eine Krise keinen Untergang bedeutet.
Liebes Schicksal,
bitte gib mir das Vertrauen, dass es wichtig für mich ist, dass du gekommen bist. Dass ich wachsen muss, um - nach meinem Kampf zurück ins Leben - neu zu erblühen. Stärker. Gefestigter. Und für meinen weiteren Weg gewappnet.
Liebes Schicksal,
ich danke dir, dass ich durch dich meine Festigkeit finden muss und in mir aufbauen kann.
Nächstes Mal bin ich erfahrener.
Nächstes Mal wirfst du mich nicht so leicht um.